Da Sie nun wissen was das Vendoren-Risikomanagement ist, welche Vorteile es mit sich bringt und wie ein typischer Vendoren-Lebenszyklus aussieht, interessiert Sie sicher, wie ein entsprechender Vendoren-Risikomanagement-Plan strukturiert ist. Im Folgenden haben wir einen beispielhaften Prozess mit fünf konsekutiven Schritten dargestellt. Dieser kann als grobe Richtlinie dienen und entsprechend der Bedürfnissen Ihres Unternehmens angepasst werden.
Schritt 1: Verstehen Sie die Risikofaktoren des Vendors
Zunächst sollten Sie sich einen Überblick darüber verschaffen, welche Risikotypen der Vendor für Ihr Unternehmen darstellt. Die Due Dilligence-Prüfung kann Ihnen dabei essenzielle Informationen liefern. Dabei sollten Sie folgende Fragestellungen beachten:
- Welche Daten werden mit dem Vendor geteilt?
- Wie sensitiv sind diese Daten?
- Wie teile ich die Daten mit dem Vendor?
- Wie wird der Vendor die Daten speichern und schützen?
Nachdem Sie die Risiken identifiziert und kategorisiert haben, sollten Sie dem Vendor ein entsprechendes Risikolevel zuordnen. Für diesen Vorgang empfehlen wir eine Risikomatrix, bei der sich das Gesamtrisiko aus der Wahrscheinlichkeit des Auftretens sowie des möglichen Schadens des Risikos ergibt. Auf diese Weise können Sie priorisieren mit welchen Vendoren Sie weiterhin zusammenarbeiten möchten und Anweisungen an die Drittparteien geben, die ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko darstellen.
Schritt 2: Überprüfen Sie die Compliance Ihrer Vendoren
Nach der Evaluierung des Risikos der Vendoren, sollten Sie sicherstellen, dass diese konform mit relevanten Sicherheitsrichtlinien sind. So ist beispielsweise die DSGVO-Compliance relevant, wenn der Vendor in der EU agiert.
Schritt 3: Bereiten Sie die vertraglichen Vereinbarungen mit Ihren Vendoren vor
Da Sie Hand-in-Hand mit Ihren Vendoren zusammenarbeiten, sollte ein Vertrag erstellt werden, aus dem die Compliance-Anforderungen klar hervorgehen. Nutzen Sie dabei keine einheitlichen Vorlagen, sondern erstellen Sie den Vertrag entsprechend der Eigenschaften der Drittpartei.
Schritt 4: Bestimmen Sie ein dediziertes Vendoren-Risikomanagement-Team
Dieses Team stellt nicht nur die effiziente Kommunikation sicher, sondern ist auch für die kontinuierliche Überwachung der Drittparteien verantwortlich. Aufgrund der hohen Verantwortung sollte das Team aus erfahrenen Risikomanagern oder vertrauenswürdigen Mitarbeitern, die entsprechend geschult werden, bestehen. Der Umfang des Teams ist dabei abhängig von den Bedürfnissen Ihres Unternehmens.
Schritt 5: Evaluierung und Anpassung des Vendoren-Risikomanagements
Die Beziehung zu Ihren Vendoren ist keineswegs statisch und verändert sich über die Zeit – ebenso sollte sich Ihr VRM entwickeln. Durch die kontinuierliche Aggregation von Informationen über die Vendoren und die Überwachung und Evaluierung der Risiken, kann das VRM an sich verändernde Bedingungen angepasst werden.